Kampagne 1997/98
Countrysound im Orient ist, was man nur in Wriezen kennt!
In insgesamt sieben Veranstaltungen wurde ca. 1700 Gäste begrüßt. Nicht mitgerechnet die Veranstaltung am 11.11. sowie die Kinderkarnevalsveranstaltung der Grundschule am Rosenmontag, die der WCC durch Programmbeiträge und organisatorische Maßnahmen unterstützte.
Mit dem Niveau der Programme war der Verein in der Summe zufrieden. Man schätzte ein, dass die Veranstaltungen auch deshalb so erfolgreich waren, weil es trotz der relativ kurzen Zeitspanne zwischen Ende November und Mitte Februar gelungen war, zahlreiche neue Beiträge zu präsentieren. Dies fand beim gesamten Stammpublikum und nicht nur bei den Vorruheständlern und Rentnern eine breite Zustimmung.
Mit der Gala am 21. Februar, die als Dankeschönveranstaltung für Sponsoren gedacht ist und mit der auch Karnevalsfreunde angesprochen werden sollen, die nicht so gern kostümiert zu unseren Veranstaltungen kommen möchten, wurde der im Vorjahr eingeschlagene Weg erfolgreich fortgesetzt.
Fünf Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der Stadt Wriezen wurden als erste in den Ehrenvorstand des WCC berufen:
- Frau Sabine Wunder, Schulleiterin der Grundschule Wriezen,
- Herr Wolf - Jürgen Lengacker, Direktor der Raiffeisenbank Wriezen,
- Herr Manfred Trömel, Geschäftsführer der mib märkische ingenieur bau gmbh,
- Herr Heinz Müller, OPEL -Vertragshändler sowie
- Herr Peter Jurkutat, Geschäftsführer der TBG Oder - Spree GmbH & Co.KG.
Die Stadthalle wird auf längere Sicht die Spielstätte des WCC bleiben. Wir versuchen uns weiter einzurichten. Die Bühne wurde verbreitert und mit Laminat beschichtet.
Ein Problem ist immer noch die Be- und Entlüftung der Halle und hinter der Bühne sammelt sich Inventar, dass unseren Bewegungsraum arg einschränkt. Da der Bereich unbeheizt ist, behelfen wir und mit elektrischen Heizkörpern, was aber nicht befriedigend ist.
Die Nicklichkeiten am Einlass, besonders nach dem Ende Programms, nehmen zu. Wir brauchen einen professionellen Einlassdienst (Wachschutz). Der Vorstand hat dazu gesonderte Konditionen zu verhandeln.
Ohne die Aufstellung von Baucontainern können wir die erforderlichen Kapazitäten für Umkleideräume nicht mehr bereitstellen. Wir sind dabei von verfügbaren Kapazitäten der mib abhängig. Was passiert, wenn auftragsbedingt keine Container für uns bereitgestellt werden können? Das ist ein Umstand, der derzeit einfach nicht eintreten darf.
Es gibt viele Probleme im Umfeld, aber das Programm ist eine Wucht. Im Sommer waren wir im Rahmen der 750-Jahr-Feierlichkeiten wieder auf der Freilichtbühne.
Die MOZ schreibt am 24. November 1997:
Orient und wilder Westen in der Oderbruch-City
Dreistündiges Feuerwerk karnevalistischen Frohsinns abgebrannt
Wriezen (es) "Country-Sound im Orient ist, was nun nur in Wriezen kennt." Lange haben die Wriezener Karnevalisten dieses Geheimnis aber nicht für sich behalten. Zur dritten Veranstaltung der 97er Saison am Freitag abend konnten sich Narrenabordnungen aus Neulewin und Eggersdorf ein Bild davon machen, wie gut der WCC diese geografisch-musikalisch-tänzerische Mischung, gewürzt mit einem kräftigen Schuß Lokalkolorit, hinbekommen hat.
Vor Freitagsveranstaltungen haben Karnevalisten immer ein wenig Bammel: Kann das Publikum unmittelbar nach dem Streß fünf Tage harter Arbeit die geballte Ladung narresischen Treibens schon verkraften? Das von diesem Freitag abend konnte es. Sehr gut sogar. Vizepräsident Günter Kettner versicherte angesichts der zahlreichen Zugabe-Rufe, der Elferrat hätte diese Gäste nicht gekauft. Das nahm
ihm die teils bunt kostümierte Karnevalsmeute ohne weiteres ab.Die WCC-Aktiven machten es ihnen aber auch nicht schwer, in Stimmung zu kommen. Einen Großteil zum sich rasant ausbreitenden Frohsinn steuerten die Tänzerinnen und Tänzer bei. Gleich welcher Garde - gleich, bei welcher Musik. Natürlich brillierten Fünkchen und Funken mit den traditionellen Funkentänzen. Doch sie interpretierten schmissige Hilibilli-Musik ebenso gekonnt, wie Tänze nach orientalischen Klängen - eben Country-Sound im Orient nach Wriezener Art.
Fast überflüssig zu erwähnen, daß diese Tänze auch ein Augenschmaus wegen der farbenprächtigen Kostüme waren. Am meisten dürften aber wohl die ansehnlichen Tänzerinnen des Damenballetts die Herzen der Männer erwärmt haben, ob beim Stubenmädchentanz oder beim fernöstlichen "One night in Bangkok". Das beste hatten sich die WCC-Tänzer aber für den Schluß aufgehoben: Hadshi a halef omar - was immer das auch heißen möge - vereinte Funkengarde, Männerballett und ein Kamel zu einem farbenprächtigen Schlußbild.
Auch wenn WCC-Präsident Rolf Franke aus der Bütt' versicherte: "Bei uns ist jeder zu gebrauchen, und sei es als abschreckendes Beispiel", war an diesem Abend kein WCC-Aktiver zu finden, der diese Negativrolle ausfüllte. In den kabarettistisch angehauchten Sketchen und Liedern wurden Seitenhiebe auf menschliche Schwächen allgemeiner aber auch speziell Wriezener Art verteilt, wenngleich sich hin und wieder ein Kalauer der nicht so feinen Art einschlich.
Die textlichen Beiträge meisterten dabei souverän wie immer "Die Feger", "Die Stadtstreicher" und der als Blondine Berta sich selbst übertreffende Thomas Nestroy. Der erntete den größten Lacher, als er - wie auch die anderen - das Gerangel um den Marktbrunnen zur Zielscheibe seines Spotts machte und dabei ein wenig bedauerte, daß sein Vorschlag zu 750-Jahrfeier nun doch nicht verwirklicht wurde. Er wollte damals eine bronzene Zicke mit einem großen Haufen an deren hinteren Ende und der Aufschrift "Von Seelow angeschissen" aufstellen. "Wer sucht, hat manches schon entdeckt, nur Arbeitsplätze sind zu gut versteckt", sangen "Die Feger'', um im Refrain zu versichem "Im wilden, wilden Osten, da ist das so"...
Das ultimativ letzte verkündete Rolf Franke, Nachrichtensprecher von Radio Freies Wriezen. Zum Beispiel, daß EU-Kommissarin Monika Wulf-Matthies für ihre Zusicherung von drei Millionen Mark Hochwasser-Soforthilfe für die Oderregion als größte deutsche Schauspielerin 1997 ausgezeichnet wird.
Um ein Dementi kam der Nachrichtenmann allerdings nicht herum: Auf der Frankfurter und der Freienwalder Straße habe sich - entgegen anderslautenden Mutmaßungen - kein Rotlichtmilieu breitgemacht. Dort leuchteten lediglich Verkehrsampeln. Beide Straßen würden demzufolge auch nicht in Herbertstraße umbenannt.
Weitere Höhepunkte in Programm waren auch Hurvinek & Spejbl (Christoph Hartwig und Dr. Lothar Wesolek), die Tanzpaare (Ronny & Yvonne / Stefan & Christine), das Saloongeflüster des Männerballets und der Sketch mit Conny Köpernik und Thomas Nestroy, die Funkenmariechen Susanne & Nicole und natürlich das hervorragende Duo in Scandale mit seinen Gesangsdarbietungen.
Im Mai organisierte der WCC zum 4. Mal ein zweitägiges Tanztraining des Deutschen Verbandes des Garde- und Schautanzsportes (DVG). Die Teilnehmer kamen aus Rüdersdorf, Wriezen, Bad Freienwalde, Altreetz, Neuenhagen und Neulewin. Mehr geht auch nicht, denn die Turnhalle war gut gefüllt.
Geplante Veranstaltungen:
08.11. Rentner- und Familienveranstaltung
11.11. Traditioneller Umzug mit Blaskapelle und Schlüsselübergabe durch den Bürgermeister in der Wilhelmstr.
14.11. Abendveranstaltung
21.11. Abendveranstaltung
31.01. Rentner- und Familienveranstaltung
06.02. Abendveranstaltung
13.02. WCC- Gala
15.02. Kinderkarneval der Grundschule
15.02. Große Rosenmontagsveranstaltung
8. Mai – im Rahmen des 1. Deichtages werden die Fünkchen am Nachmittag ab etwa 16.00 Uhr zwei Tänze auf der Bühne am Markt vorführen.
9. Mai – im Rahmen des 1. Deichtages wird der WCC einen Showteil ab ca. 17.00 Uhr auf der Bühne am Markt aufführen. Teilnehmer: Funken; Funkengarde; Damenballett; Männerballett/Funkengarde; Duo in Scandale
Am 16./17 Mai ist über den Deutschen Verband für Garde- und Schautanzsport ein Weiterbildungslehrgang im Gardetanz vorgesehen.
13. Juni, Beginn 19.30 Uhr - Mit einem Sommervergnügen im Spartenheim soll etwas für das Vereinsleben getan werden.
Faksimile von Programm auf der Freilichtbühne am 28. Juni 1997
Und so sah das Programm am 22.11.1997 aus:
1. | Einmarsch der Vereinsfahne, der Funkengarde und des Elferrates | |
2. | Begrüßung der Anwesenden durch den Präsidenten des WCC und Vorstellung des Elferrates | |
3. | Funkentanz der | Funkengarde |
4. | Gemeinsames Singen des Carnevalsschlagers | Elferrat, Feger |
5. | Was ist es schön - ein Mann zu sein | Conny & Thomas |
6. | Aladin-Tanz | Fünkchen |
7. | Brunnen - Sound | Die Feger & Duo in Scandale |
8. | Büttenrede | Dr. Rolf Franke |
9. | Die Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe | Fünkchen, Nina Zeiske & Claudia Paul |
10. | Saloon-Geflüster | Männerballett |
11. | Cowboytanz | Funken |
12. | Stammtischgespräch | Die Stadtstreicher |
13. | Funkentanz (Schlau-Schlau-Polka ) | Fünkchen |
14. | T a n z p a u s e | |
15. | Hilly-Billy-Country-Lilli | Die Shocker (Funken) |
16. | Solotanz (Petersburger Schlittenfahrt) | Ronny & Yvonne / Stefan & Christine |
17. | Berta kommt | Thomas Nestroy |
18. | Stubenmädchen | Damenballett |
19. | Spejbl & Hurvinek auf Mallorca | Christoph Hartwig & Dr. Lothar Wesolek |
20. | Tanz der Solistinnen | Susanne & Nicole |
21. | Versteck | Die Feger |
22. | Funkentanz | Funken |
23. | Radio Freies Wriezen | Dr. Rolf Franke |
24. | One Night in Bangkok | Damenballett |
25. | Hadschi Halef Omar | Funkengarde/Männerballett |
26 | Finale |
nach Aufzeichnungen von Günter Kettner
Faksimile vom Programm vom Rosenmontagsprogramm am 23. Feb. 1998
Faksimile vom Programm vom am 21. Feb. 1998
Der Elferrat
Karl-Heinz Schröder,
Jürgen Reichelt,
Burkhard Möbis,
„Reini“ Klatte,
Dr. Lothar Wesolek,
Dr. Rolf Franke,
Günter Kettner,
Fritz Saslona,
Günter Lippert,
Rainer Holz,
Burghardt Falkenhagen
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