Kampagne 1985/86
Aller Unfug ist schwer
Unser erstes Jahr - Lange genug hatten wir uns mit der Theorie herumgeschlagen. Nun wollten wir endlich die Möglichkeit nutzen, den Karneval in Wriezen in die Praxis einzuführen.
Zunächst musste ein Saal gefunden werden, in dem wir auftreten konnten. Nach einigen schwierigen Verhandlungen hatten wir endlich den Direktor des LIW soweit, daß er zustimmte, den Speisesaal seines Betriebes nutzen zu können. Was einigen seiner Angestellten gar nicht passte. Wir zogen trotzdem in die für uns heiligen Hatten ein. Mit guten und weniger guten Ratschlägen ausgestattet, versuchten wir den Saal so zu gestalten, dass er ein Mindestmaß an karnevalistischer Atmosphäre ausstrahlte. Was uns nach unserer Meinung auch gelang.
Natürlich konnten wir damals noch nicht mit einem Programm von zwei und mehr Stunden aufwarten. Wir waren einfach zu wenig Aktive und außerdem hatten wir auch noch keine Erfahrung, wie man ein Programm gestaltet. Aber mit Mut und Entschlossenheit gingen wir an die selbst gestellte Aufgabe heran, den Karneval nach Wriezen zu bringen. Eine Hand voll Leute organisierte, kämpfte und probte bis zum lange ersehnten ersten Auftritt am 11.11.1985.
Wir hatten nie geglaubt, dass das Publikum mit so viel Freude und Engagement das Programm verfolgen würde. Selbst den Büttenrednern wurde aufmerksam zugehört. Jede auftretende Gruppe wurde kritisch begutachtet und anschließend mit viel Applaus bedacht. Unvergessen bleibt auch der Auftritt von Dr. Kritzler mit den Worten: "Wenn alles denkt, dass nichts mehr kommt, dann kommt die Nationale Front!"
Der Anfang war gemacht, ohne (offiziellen) Elferrat, ohne Funkengarden und ohne Prinzenpaar. Aber wir hatten das Gefühl, dass unsere Show den Zuschauern viel Freude gemacht hatte. Und das wiederum war für uns Ansporn, unsere Anstrengungen für den Februar noch zu erhöhen.
Angesteckt durch den Erfolg, waren noch mehr Menschen bereit, sich uns anzuschließen, um ebenfalls in die karnevalistische Kerbe zu schlagen. Der Klub entwickelte sich weiter, was man bereits im Februar auf der Bühne sehen konnte. Aus den Nonnen war das Damenballett entstanden, erstmals marschierte eine Funkengarde ein und auch die Feger erblickten das Licht der karnevalistischen Welt.
Dr. Rolf Franke †
(Aus einem Beitrag für unsere Festzeitung zum 10jährigem Bestehen des WCC)
Es gab noch keinen offiziellen Elferrat, aber es saßen schon 11 Mannen vorn: Burghardt Falkenhagen, Harald Laghof, Horst Raupach, Bodo Prenzlow, Reini Klatte, Rolf Franke, Bernd Saparautzki, Bernd Vollbort, Gerhard Wolff, Fritz Petersdorf und Hartmut Grüdl. Es gab aber weitere wichtige Stützen, wie Heidi und Klaus Tews, Ingrid und Ulrich Schulz, Fritz Petersdorf und andere und natürlich die Aktiven der ersten Stunde.
Mehr Informationen gibt es in der wunderbaren handgeschriebenen Chronik (1985 bis Feb. 1989) von Dr. Rolf Franke.
Uns so sah der Plan für das Programm im November 1986 aus:
2. |
Licht an: Einmarsch der Blasmusik |
10 Min. |
3. |
Büttenrede "Aller Unfug ist schwer" |
10 Min. |
4. | 2 Tanzrunden Tanzkapelle Blasmusik: Tusch für Tanzkapelle Tanzkapelle vorstellen |
20 Min. |
5. | Karnevalsschlager mit Publikum einstudieren - Ankündigung Damenballett |
10 Min. |
6. | Popgymnastik und Ententanz Vortr.: Schüler der F.-D.-OS Leitung: Frau Klemke, Weisse, Schulz Requisiten: Kassettenrekorder, Verstärker, Holländer-Schuhe |
15 Min. |
7. | 2 Tanzrunden Tanzmusik Blasmusik: "Horch, was kommt von draußen rein" |
15 Min. |
8. | Schunkellied 61 Vortr. G. Wolf Blasmusik: Tusch Ankündigung 2. Büttenrede Blasmusik: Im Wald da sind die Räuber |
5 Min. |
9. | Büttenrede: Es ist nicht leicht ein Narr zu sein dazwischen Tusch Vortr.: R. Franke Verabschiedung mit Schlachtruf und Ankündigung der Wriezener Turnerriege |
10 Min. |
10. | Blasmusik: Denkste denn Du Berliner Pflanze Kassette: Einmarsch der Gladiatoren Männersportgruppe unter Leitung: R. Klatte, E. Opitz Verabschiedung, Rakete steigen lassen |
5-10 Min. |
11. | Abschluß Karnevalsschlager Volzine Beendigung des offiziellen Teils |
5 Min. 5 Min. |
12. | Blasmusik: "Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld" | 5 Min. |
P a u s e Danach Tanzmusik, Polonaise, Laurentia usw. insgesamt mit Pausen und Zwischentexten ca. 2 Std. 20 Min. |
Link zum Faksimile des originalen Programmablaufplanes (PDF)
Link zum Faksimile des Programms vom Februar 1986 (PDF)
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